„Wie in aller Welt soll ich in meiner kleinen Wohnung Platz zum Wäschetrocknen schaffen?“
Diese Frage hat sich vermutlich jeder, der mit wenig Wohnraum auskommen muss, schon einmal gestellt. Ich möchte sie mit diesem Artikel für euch beantworten.
Inhalt
Elektrischer Wäschetrockner oder Trocknen an der Luft?
Diese grundlegende Frage stellt sich gleich zu Beginn. Die elektrische Variante verbraucht viel Strom und hat eine schlechte Umweltbilanz. Das Wäschtrocknen an der Luft ist da deutlich nachhaltiger. Deshalb werde ich mich in diesem Artikel auf das konventionelle Wäschtrocknen beschränken. Einziges Problem: Wo bringe ich den sperrigen Wäscheständer unter? – aber dazu später mehr.
Was muss ich beim Trocknen der Wäsche beachten?
Nach eingehender Recherche habe ich festgestellt: Auch das Wäschetrocknen ist eine Wissenschaft für sich. Im Folgenden gebe ich hilfreiche Tipps, die auch euch das Leben leichter machen.
- Nutze die maximale Drehzahl deiner Waschmaschine beim Schleudern (1400-1600 U/min). Das verringert die Restfeuchte der Wäsche. Bei empfindlichen Textilien solltest du hier vorischtig sein und ein Wäschenetz oder einen Wäschebeutel benutzen.
- Achte darauf die Wäsche in Räumen mit robustem Boden zu trocknen. Unversiegelte Holzböden beispielsweise können durch das austretende Wasser aufquellen und beschädigt werden.
- Die Raumtemperatur sollte möglichst hoch sein und mindestens 20°C betragen, denn kalte Luft kann Feuchtigkeit schlechter aufnehmen.
- Achte auf eine gute Belüftung. Im bestenfalle gibt es Fenster die öffnen kannst, um einen Durchzug zu erzeugen. Ist das nicht möglich kannst du mit einem Ventilator Abhilfe schaffen. Aber keine Sorge: es geht auch ohne, dauert dann nur etwas länger.
- Stoßlüften ist besser als dauerhaftes Lüften auf Kipp.
- Positioniere den Wäscheständer am besten in Längsrichtung vor dem Fenster oder Ventilator. So kann der Luftstrom optimal durch die Wäsche ziehen.
- Hänge die Wäsche großflächig auf und achte darauf, nichts zu überlappen. Je mehr Plazu zwischen den Kleidungsstücken bleibt desto schneller trocknen sie.
- Vermeide direkte Sonneneinstrahlung. Sie kann deine Wäsche verfärben oder ausbleichen lassen.
Ein häufiges Problem beim Wäschetrocknen in kleinen Räumen ist Schimmel. Ein Korb Wäsche enthält ca. 2 Liter Wasser, das er während des Trocknungsprozesses an die Luft abgibt. Wenn diese Feuchtigkeit nicht entweichen kann lagert sie sich an den Wänden ab und begünstigt die Schimmelbildung. Sind die ersten Flecken sichtbar, ist es schon zu spät. Die Entfernung ist aufwändig und teuer, außerdem sind die Schimmelsporen gesundheitsschädlich, besonders bei Vorerkrankungen wie z.B. Asthma. Hier helfen regelmäßiges Lüften oder der Einsatz eines Luftentfeuchter, um unangenehme Überraschungen zu vermeiden.
Wie kann ich meine Wäsche knitterfrei trocknen?
Damit die Wäsche nach dem Trocknen knitterfreist ist und man sich lästiges bügeln spart, kann man bereits beim Trocknen der Wäsche einige Kniffe anwenden.
- viel Wind (okay darauf hat man jetzt nicht ganz so viel Einfluss)
- Hemden, Shirts und Pullover mit Wäscheklammern am unteren Bund aufhängen
- Tischwäsche, Bettwäsche, Geschirrtücher und Handtücher an einer Seite, niemals an einer Ecke und wenn möglich auch nicht gefaltet aufhängen
- Kleidungstücke vor dem Aufhängen gut auschütteln
Warum du deine Wäsche draußen trocknen solltest
An der frischen Lust trocknet die Wäsche einfach schneller. Suche dir einen freien Platz mit viel Luftbewegung aus, dann geht es besonders gut. Bestenfalls ist der Platz überdacht, sodass die Wäsche auch vor Regen und Schnee geschützt ist. Wenn nicht, muss man auf das Wetter achten und im Zweifelsfall schnell reagieren.
Kann ich Wäsche im Winter draußen trocknen?
Grundsätzlich ja – es wirkt sich sogar positiv auf die Wäsche aus. Allerdings muss man dabei sehr auf das Wetter achten.
✅Wäsche trocknet besonders schonend und wird angenehm weich
✅Keine optische Beeinträchtigung durch den Wäscheständer in der Wohnung
❌ Funktioniert nur bei trockener Kälte und Frost
❌Dauert etwas länger als das Wäschetrocknen in der Wohnung
Platzsparende Tools zum Trocknen der Wäsche
Nachdem ihr jetzt mit allen Basics zum Thema vertraut seid, stelle ich euch einige platzsparenden Tools zum Wäschetrocknen vor.
- Flügelwäschetrockner und Teleskop-Wäschetrockner sind die Klassiker unter den Wäscheständern. Sie bieten Platz für viele Kleidungsstücke, sind aber selbst alles andere als Zwerge. Der Turmwäschetrockner hingegen baut in die Höhe und benötigt für den gleichen Wäscheberg weniger Grundfläche.
- Wer noch höher hinaus will kann einen Trockner mit Seilzugsystem verwenden, der die volle Höhe des Raums ausnutzt.
- Wenn die Wäsche besonders nass ist, bietet es sich an, diese über der Badewanne zu trocknen, um Tropfwasser aufzufangen. Dafür gibt es spezielle Modell, die auf der Badewanne aufsetzen.
- Wäschtrockner können auch direkt an der Wand angebracht werden und von dort ausgeklappt oder ausgezogen werden.
- Für mehr Flexibilität gibt es mobile Modelle, die ich an der Tür, dem Balkon oder dem Heizkörper anbringen lassen.
- Die minimalistischst Variante ist die ausziehbare Wäschleine. Sie besteht aus zwei kleinen Komponenten, die an gegenüber liegenden Wänden montiert werden. Wenn Wäsche getrocknet werden soll, kann die Leine auszogen und an der Halterung an der gegenüberliegenden Wand fixiert werden. Nach dem Abhängen zieht man die Schnur wieder ein und die Leine verschwindet.
- Wer es ganz unauffällig will, kann den Wäschtrockner in einen Schrank oder eine Kommode integrieren und wie eine Schublade bei Bedarf herausziehen. Diese Variante hat evtl. den Nachteil, dass die Luftzirkulation nicht optimal ist und die Wäsche schlechter trocknet.